So, eine Woche South by Southwest ist vorbei und ich überlege was mein Resümee sein könnte.
Erstens man muss auch in einem digitalen Zeitalter offensichtlich damit leben, daß man für alles Schlange stehen muss, Schlange stehen, Schlange stehen und nochmal Schlange stehen. Ich glaube ich habe in den letzten 10 Jahren nicht so viel Schlange gestanden, wie bei dieser „Digitalmesse“.
Zweitens glaube ich, daß die Vorträge allein nicht das Entscheidende waren, was ich aus Austin mitnehmen werde: ganz wichtig war das Erlebnis als Ganzes.
Ich würde sagen die „digitale Identität“, die man erlebt, in der man lebt und mit der man lebt und zu sehen, welchen Wandel und welche Richtung die Digitalisierung insgesamt nimmt – das war für mich das Entscheidende.
Drittens ist mir mal wieder sehr deutlich geworden dass wir als Unilever doch sehr weit sind und über einen ganz erheblichen Erfahrungsschatz und auch ein ganz erhebliches Wissen verfügen.
Vietens denke ich, dass die neuen Trends:
- Artificial Intelligence
- Virtual Reality
- Big Data
- Chatbots
irgendwie eine mehr oder weniger klare Einheit bilden in der Apps zu Bots werden, Bots zu Anwendung und Chatbots zu Apps…etc. Alles verschmilzt zu einem weiteren Ökosystem.
In diesem neuen Ökosystem können viele Dienste, Services und Anwendungen noch einmal völlig neu gedacht werden und das Mobilgerät nimmt eine entscheidende weitere Rolle im Leben ein, da es die Schnittstelle zwischen der realen Welt und dem Daten ich sein wird.
Dabei ist sich die „Technologische Kaste“ durchaus ihrer gesellschaftsverändernder Rolle bewusst, was sich auch an dem hohen Anteil an politisch/sozialen Vorträgen widerspiegelt.
Ist die South by Southwest eine Messe die man auf gar keinen Fall verpassen darf? Antwort: nein!
Ist die Messe, als Innovationsmesse, durch ihre Vorträge gekennzeichnet und getragen? Antwort: nein
Würde ich dennoch empfehlen hier hinzufahren, die lange Reise auf sich zu nehmen und auch die erblichen Kosten? Antwort: ja
Das überrascht jetzt vielleicht etwas, aber ich finde doch das abseits aller Fakten sehr viele Fragen aufgekommen sind, sehr viele Diskussionen entstanden sind und diese Zeit die man hier konzentriert auf diesem Thema verbringt auch noch mal sehr starke Fokussierung erlaubt.
So komme ich auch im Wesentlichen nicht mit fertigen Lösungen zurück, sondern mit vielen Fragen (durchaus auch philosophisch-ethischen) die beantwortet werden müssen und für die wir heute noch keine klaren Lösungen haben.
Trucks, Brisquet und Tacos – ich hoffe wir sehen uns wieder … yeehah.